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Schweinestau droht zu eskalieren
Deutscher Tierschutzbund fordert Systemwechsel
Foto: A.Farkas/afi
Angesichts des Rückstaus von Schweinen in Mast- und Aufzuchtbetrieben fordert der Deutsche Tierschutzbund eine Abkehr vom nicht krisensicheren System der Schweine-„Produktion“. Maßnahmen, wie die von Bundesministerin Julia Klöckner geforderte Schlachtung an Wochenenden und Feiertagen lösten das Problem nicht langfristig. Akute Auslöser für den „Schweinestau“ in den Ställen sind die durch Corona eingeschränkten Schlacht- und Zerlegekapazitäten sowie die Afrikanische Schweinepest (ASP), welche die Abnahme der Schweine und den Absatz des Fleisches erschwert.
„Das bestehende System der Agrarindustrie mit seiner eng getakteten und allein am Profit orientierten Intensivtierhaltung stößt an seine Grenzen. Die derzeit dramatische Lage zeigt: Das System ist nicht krisensicher. Lediglich die Schlachtkapazitäten zu erhöhen, wird langfristig nicht helfen. Der Systemwechsel, der insbesondere mit der Reduzierung von Beständen einhergehen muss, ist lange überfällig und dringender denn je, da ein Ende der Schwierigkeiten durch Corona und die ASP nicht absehbar ist. Die Ferkelerzeugung muss jetzt heruntergefahren werden. Ebenso braucht es eine Flächenbindung der landwirtschaftlichen Tierhaltung, eine Dezentralisierung und eine Abkehr von der Exportorientierung“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
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In konventioneller Haltung leben Schweine auf sehr engem Raum, der durch die derzeitige Überbelegung weiter schrumpft. Zu viele Schweine in einer Bucht konkurrieren um Ressourcen, wie Platz, Futter und Wasser oder Beschäftigungsmaterial. Durch die massive Überbelegung verschlechtert sich auch die Luftqualität; Schadgaswerte können ansteigen, was die Atemwege belastet und die Gesundheit der Tiere gefährdet. Eine solche Situation bedeutet Stress und kann auch zu Verhaltensstörungen und gesteigerter Aggression und damit Verletzungen führen. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes muss jedoch für jedes Schwein der Zugang zu den notwendigen Ressourcen gewährleistet sein. Reichen die Fressplätze nicht mehr aus, muss beispielsweise eine Bodenfütterung Abhilfe schaffen. Eine weitere Vergrößerung des Rückstaus müsse kurzfristig und mit vereinten Kräften unter anderem durch die Wiederherstellung des normalen Arbeitsbetriebs in Schlacht- und Zerlegeunternehmen verhindert werden — immer unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes und der Hygieneregeln. Nichtsdestotrotz müsse jetzt an den großen Stellschrauben gedreht werden, um in Zukunft eine resiliente Form der Landwirtschaft zu ermöglichen. Hier sieht der Verband die Politik in der Pflicht.
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„Jung kauft Alt“: Neues Förderprogramm erleichtert Familien den Kauf von Bestandsimmobilien
Jung kauft Alt: Neues Förderprogramm unterstützt Familien beim Kauf sanierungsbedürftiger Immobilien
Im September 2024 startet das neue Förderprogramm “Jung kauft Alt”, das darauf abzielt, Familien mit minderjährigen Kindern und kleineren bis mittleren Einkommen beim Erwerb von sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilien zu unterstützen. Dieses Programm bietet eine großartige Chance für Familien, ihr eigenes Heim zu erwerben und gleichzeitig zur Erhaltung alter Bausubstanz beizutragen.
Zinsverbilligte Kredite als Unterstützung
Die Förderung erfolgt über zinsverbilligte Kredite der KfW-Bank. Insgesamt stehen für das Jahr 2024 350 Millionen Euro zur Verfügung. Die Kredite sind deutlich günstiger als die üblichen Angebote auf dem freien Markt. Zum Programmstart beträgt der Zinssatz bei einer Kreditlaufzeit von 35 Jahren und einer zehnjährigen Zinsbindung nur 1,51 % effektiv. Das Programm bietet somit eine erhebliche finanzielle Entlastung: Eine Familie mit zwei Kindern kann durch diese Maßnahme bis zu 18.000 Euro einsparen.
Klara Geywitz: “Ressourcen schonen und gleichzeitig Geld sparen”
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, unterstreicht die Bedeutung des Programms: „Geld sparen und gleichzeitig Ressourcen schonen – das geht durch die Sanierung alter Häuser. Familien mit kleineren und mittleren Einkommen erhalten mit ‚Jung kauft Alt‘ die Chance, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen und gleichzeitig von günstigen KfW-Krediten zu profitieren.”
Förderfähige Immobilien und Anforderungen
Das Förderprogramm richtet sich an Familien, die sanierungsbedürftige Bestandsimmobilien mit Energieausweisen der Klassen F, G oder H erwerben möchten. Rund 45 % aller Wohngebäude in Deutschland fallen in diese Kategorien. Gefördert wird der Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum. Innerhalb von 54 Monaten nach Förderzusage muss die Immobilie auf mindestens die Energieeffizienzklasse 70 EE saniert werden.
Zusätzlich gelten bestimmte Voraussetzungen: Die Immobilien müssen ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt werden und dürfen keine Ferienwohnungen oder ähnliche Objekte sein. Zudem besteht die Verpflichtung, die Immobilie mindestens fünf Jahre lang selbst zu bewohnen.
Förderdetails im Überblick
- Zinsverbilligte KfW-Darlehen: Kredite mit Laufzeiten von 7 bis 35 Jahren und Zinsbindungen von 10 bis 20 Jahren. Maximal 100.000 Euro bei einem Kind, bis zu 150.000 Euro bei drei oder mehr Kindern.
- Zielgruppe: Familien mit minderjährigen Kindern und einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von maximal 90.000 Euro (plus 10.000 Euro je weiteres Kind).
- Kombination mit weiteren Fördermitteln: Das Programm kann mit anderen Förderprogrammen wie BEG-Mitteln (Sanierungsförderung) kombiniert werden.
Keine Förderung für Voreigentümer und Baukindergeld-Bezieher
Personen, die bereits Wohneigentum besitzen oder in der Vergangenheit Baukindergeld erhalten haben, sind von der Förderung ausgeschlossen.
Das Programm „Jung kauft Alt“ bietet Familien nicht nur die Möglichkeit, erschwingliches Eigentum zu erwerben, sondern trägt gleichzeitig dazu bei, die Bausubstanz in Deutschland zu erhalten und leerstehende Altbauten wiederzubeleben.
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