Leichter Bauen auf eigenem Grund und Boden: Verdrängungsschutz, grünere Städte und Dörfer
Das Bundeskabinett hat am 4. September 2024 eine umfassende Reform des Baugesetzbuchs (BauGB) beschlossen. Ziel ist es, das Wohnen, Bauen und Leben in Stadt und Land effizienter, sozialer und umweltfreundlicher zu gestalten.
Wichtige Neuerungen:
- Schnelleres Bauen: Durch die neue Sonderregelung im §246e BauGB wird der Wohnungsbau in angespannten Wohnungsmärkten vereinfacht und beschleunigt. Gemeinden können Bauvorhaben zustimmen, ohne dass ein gesonderter Bebauungsplan notwendig ist.
- Aufstockungen und Erweiterungen: Künftig können Gebäude auch quartiersweise oder stadtweit aufgestockt werden, ohne dass bestehende Bebauungspläne geändert werden müssen.
- Innenentwicklung erleichtert: Familien mit großen Grundstücken können einfacher zusätzlichen Wohnraum schaffen, indem sie in zweiter Reihe auf ihren Grundstücken bauen.
- Verlängerter Umwandlungsschutz: Der Schutz vor der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen in angespannten Wohnungsgebieten wird bis 2027 verlängert, um Mieter vor Verdrängung zu schützen.
- Kommunale Vorkaufsrechte: Gemeinden können leichter Grundstücke oder Eigentumswohnungen erwerben, um sozialen Wohnungsbau zu fördern.
- Grünere Städte: Die Novelle erleichtert die Begrünung von Fassaden und Dächern und fördert die Entsiegelung von Flächen. Zusätzlich werden Maßnahmen zur Klimaanpassung wie dezentrale Versickerungsanlagen und Gründächer stärker unterstützt.
- Stärkung von Musikclubs: Die Novelle erkennt Musikclubs als kulturelle Einrichtungen an und erleichtert deren Bau und Bestand in Gewerbegebieten.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, betonte: „Diese Reform macht das Wohnen sozialer, nachhaltiger und flexibler. Mit der Novelle fördern wir den Wohnraum und schützen Mieter gleichzeitig vor Verdrängung. Wir wollen lebenswerte und grüne Städte und Dörfer, in denen Bauen und Wohnen für alle möglich ist.“
Diese Reform wird nicht nur neue Impulse für den Wohnungsbau setzen, sondern auch langfristig für grünere und lebenswertere Städte sorgen.
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